Aug. 112023
 

Nachdem die Hardwareverbindung zwischen PC und Sound Machine über deren Debug Port hergestellt ist, geht’s langsam ans Eingemachte: welche Software wird benötigt?

Software von Nuvoton

Der Nu-Link Programmer ist ja hübsch, allerdings von Haus aus für den PC ein unbekanntes USB-Gerät. Um etwas damit machen zu können, bedarf es eines USB-Treibers und eines Programms, das über diesen Treiber mit dem Nu-Link spricht, damit er irgend etwas vernünftiges mit dem Mikrocontroller auf der Sound Machine macht. Nuvoton stellt beides auf ihrer Website zur Verfügung.

Nu-Link Command Tool

Ich bin, was das anbelangt, ein Urzeitrelikt; ich brauche keine hübsche grafische Benutzeroberfläche, ich bin mit Command Line Tools hochzufrieden. Die lassen sich auch viel leichter in automatisierte Abläufe einbinden. Nuvoton bietet zwar auch ein GUI-basiertes Werkzeug an (später etwas mehr dazu), das aber einen reduzierten Befehlsumfang bietet.

Nu-Link USB Treiber

Das Command Tool bietet bei der Installation auch die USB-Treiberinstallation an, was recht praktisch ist – muss man den nicht auch noch suchen. Nach der Installation erkennt der PC auch sofort den Nu-Link; ich bin zwar nicht wirklich sicher, ob dieses Gerät wirklich von Nuvoton stammt oder ein Klon ist, aber jedenfalls erfüllt es alle Voraussetzungen.

Sehr schön … eigentlich kann’s jetzt bald losgehen mit der Programmierung, oder?

Anfangsschwierigkeiten

Was macht der gewiefte Programmierer als Erstes? Eine Sicherung des Urzustands, wenn das irgendwie möglich ist. Schließlich möchte man ja nicht schon im Erstversuch einen ultraleichten Briefbeschwerer aus der Sound Machine machen. Also zuerst mal schauen, ob man den Code der Sound Machine auslesen kann; das könnte ja auch durch Flags bei der Erstprogrammierung verhindert werden, was nicht unüblich, aber schade wäre.

Also zuerst mal schauen, ob das Tool die Sound Machine auch erkennen kann. Laut Handbuch wäre dafür das Programm „nulink.exe“ zuständig. Und mit dem Parameter „-p“ müsste man das angeschlossene Gerät sehen können. Also …

C:\Program Files (x86)\Nuvoton Tools\NuLink Command Tool>nulink -p
>>> Cannot find target IC chip connect with NuLink.!!! <<<

… oh. So offenbar nicht. Ist’s die Hardware (doch kein richtiger Debug Port – aber ich habe das doch dreimal geprüft)? Oder die Software? Hmmmm … probieren wir halt mal das GUI-basierte Ding aus, vielleicht hilft das weiter …

NuMicro ICP Programming Tool

… und siehe da – ja, das funktioniert!

Einstellungen ICP Programming Tool

Nuvoton ICP Programming Tool-Einstellungen – Autodetect

Chinesisch verstehe ich nicht besonders gut, also bitte Englisch, und „finde selber heraus, was dranhängt“. OK?

Ein „Connect“ auf dem folgenden Fenster später:

ICP Programming Tool: Detected!

Nuvoton ICP Programming Tool: Device detected!

…. ja-WOLL! Der Mikrocontroller auf der Sound Machine lässt sich ansprechen! Sehr erleichternd. Was also geht beim Command Line Tool daneben?

Zurück zur Command Line

Das ist nun mal meine erste Berührung mit einem Nuvoton Mikrocontroller, und die erste mit einem 8051-basierten Mikrocontroller obendrein. Also das Handbuch von A bis Z und wieder zurück gelesen, und siehe da – „nulink“ ist offenbar eher für die ARM-basierten Nuvoton-Mikrocontroller gedacht. Für den MS51FB9AE und seine 8051-basierten Kumpels gibt es ein eigenes Progrämmchen namens NuLink_8051OT. Also noch einmal:

C:\Program Files (x86)\Nuvoton Tools\NuLink Command Tool>NuLink_8051OT -p
>>> Start to read PART NO.
>>> MS51FB9AE

… na bitte! 🙂

Nachdem sich die Sound Machine endlich gesprächsbereit zeigt, wollen wir doch mal sehen, ob sie auch auslesbar ist:

C:\Program Files (x86)\Nuvoton Tools\NuLink Command Tool>NuLink_8051OT -r APROM C:\Temp\APROM.BIN
>>> Start read APROM.
100%
>>> Write APROM to FILE: C:\TEMP\APROM.BIN finish.

… ist sie 🙂

Und nachdem bei Durchsicht mit einem Binäreditor nicht nur Mist zurückgekommen ist, sondern offensichtlich ordentlicher Maschinencode, bin ich für heute hochzufrieden. Debug-Port funktioniert, Nu-Link funktioniert, Kommunikation funktioniert, Originalcode gesichert. Alles vorbereitet für ruchlose Hacks, unvorgesehene Zweitverwendung, was auch immer das Gerätchen so hergibt. Man wird sehen.

 Veröffentlicht von am 14:08

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