Der Hals ist gerade. Die Bünde sind ordentlich gesetzt. Was nun? Abrichten!
Es reicht ja leider nicht, dass der Hals gerade ist; die Bünde müssen auch die gleiche Höhe haben, um eine optimale Bespielbarkeit zu erreichen. Haben sie’s nicht, müssen die Saiten ziemlich hoch über dem Griffbrett schweben, damit sie beim Greifen nicht schnarren. Nun, auch dafür gibt’s Werkzeug, das ich in vorauseilender Begeisterung natürlich schon angeschafft habe 🙂
Zunächst werden alle Bünde mit Permanentmarker bemalt:
Schön bunt! 🙂 Nun, der Sinn der Sache ist, dass alle Bünde auf gleiche Höhe geschliffen werden müssen. Danach sollte die Farbe von allen Bünden abgeschliffen sein; ist sie’s an einem Bund nicht, liegt er tiefer als seine Nachbarn und es muss nachgearbeitet werden.
Jetzt kann die sündteure Nivellierfeile ans Werk gehen!
Die wird jetzt möglichst ohne Druck gleichmäßig über das Griffbrett gezogen, bis alle Bünde auf gleiche Höhe gebracht sind. Das geht relativ schnell – es empfiehlt sich, nur wenige Striche auf einmal zu setzen. Werkzeugstahl gegen Nickellegierung ist ein sehr ungleicher Kampf 🙂 … so – fertig!
Ziemlich viel Metallstaub. Aber sieht gut aus. Überprüfung mit einem Fret Rocker ergibt: alles bestens, nirgendwo ein unbotmäßiger Bund, alle schön brav auf gleicher Höhe:
Allerdings gab’s auch das erste echte Desaster. Eigentlich hätte ich ja schon eher damit gerechnet.
Der Hals des Bausatzes kommt mit einem vorgekerbten Plastiksattel. Und an den bin ich mit der Feile ein paar mal angestoßen. Zweimal nicht gerade sanft. Das Plastik ist hart und spröde und verzeiht nicht. Das Plastik ging daher den Weg allen Plastiks:
Nun ja. Ich wollte den Sattel sowieso beizeiten durch einen besseren ersetzen. Jetzt muss ich eben …
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